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                                                                                                                                manfred herok    2014

Laotse

Tao Te King

Übersetzt von Richard Wilhelm

Vorwort

Was wir von dem Verfasser der vorliegenden Aphorismensammlung historisch Beglaubigtes wissen, geht sehr eng zusammen.
Es ist so wenig, daß die Kritik vielfach gar nichts mehr davon bemerkte und ihm samt seinem Werk im Gebiet der Mythenbildung den Platz anwies. Der Name Laotse, unter dem er in Europa bekannt ist, ist gar kein Eigenname, sondern ein Appellativum und wird am besten übersetzt mit "der Alte". Laotse stammt wohl aus der heutigen Provinz Honan, der südlichsten der sogenannten Nordprovinzen, und mag wohl ein halbes Jahrhundert älter gewesen sein als Kung (Konfuzius), so daß seine Geburt auf das Ende des 7. vorchristlichen Jahrhunderts fällt. Im Lauf der Zeit hatte er am kaiserlichen Hof, der damals in Loyang (in der heutigen Provinz Honan) war, ein Amt als Archivar bekleidet.

Als die öffentlichen Zustände sich so verschlimmerten, daß keine Aussicht auf die Herstellung der Ordnung mehr vorhanden war, soll Laotse sich zurückgezogen haben. Als er an den Grenzpaß Han Gu gekommen sei, nach späterer Tradition auf einem schwarzen Ochsen reitend, habe ihn der Grenzbeamte Yin Hi gebeten, ihm etwas Schriftliches zu hinterlassen. Darauf habe er den Tao te king, bestehend aus mehr als 5000 chinesischen Zeichen, niedergeschrieben und ihm übergeben. Dann sei er nach Westen gegangen, kein Mensch weiß wohin.

Daß auch an diese Erzählung sich die Sage geknüpft hat, die Laotse nach Indien führte und dort mit dem Buddha in Berührung kommen ließ, ist verständlich. Irgendeine persönliche Berührung zwischen Laotse und Buddha ist jedoch vollkommen ausgeschlossen.
Man hat da spätere Umstände in das historische Bild zurückgetragen.

In der Han-Dynastie wenden sich mehrere Kaiser dem Studium des Tao te king zu, so besonders Han Wen Di (197-157 v. Chr.),
dessen friedliche und einfache Regierungsart als direkte Frucht der Lehren des alten Weisen bezeichnet wird.
Sein Sohn Han Ging Di (156-140 v. Chr.) legt endlich dem Buch die Bezeichnung "Tao te king" (Dau De Ging, d.h. "das klassische Buch vom Sinn und Leben") bei, die es seither in China behalten hat.

Die ganze Metaphysik des Tao te king ist aufgebaut auf einer grundlegenden Intuition, die der streng begrifflichen Fixierung unzugänglich ist und die Laotse, um einen Namen zu haben, "notdürftig" mit dem Worte TAO (sprich: Dau) bezeichnet.
In Beziehung auf die richtige Übersetzung dieses Wortes herrschte von Anfang an viel Meinungsverschiedenheit. "Gott", "Weg", "Vernunft", "Wort" sind nur ein paar der vorgeschlagenen Übersetzungen, während ein Teil der Übersetzer einfach das "Tao" unübertragen in die europäischen Sprachen herübernimmt. Im Grunde genommen kommt auf den Ausdruck wenig an, da er ja auch für Laotse selbst nur sozusagen ein algebraisches Zeichen für etwas Unaussprechliches ist. Es sind im wesentlichen ästhetische Gründe, die es wünschenswert erscheinen lassen, in einer deutschen Übersetzung ein deutsches Wort zu haben. Es wurde von uns durchgängig das Wort Sinn gewählt. Um hier gleich die Übersetzung des immer wiederkehrenden Wortes TE (sprich:De) zu rechtfertigen, so sei bemerkt, daß die chinesische Definition desselben lautet: "Was die Wesen erhalten, um zu entstehen, heißt De." Wir haben das Wort daher mit Leben übersetzt.

Kein einziger historischer Name ist in Laotses ganzem Büchlein genannt.
Er will gar nicht in der Zeitlichkeit wirken. Darum verschwimmt er für das historisch gerichtete China in nebelhafte Fernen, da ihm niemand zu folgen vermag. Und eben das ist der Grund, warum er in Europa so große Wirkungen ausübt trotz des räumlichen und zeitlichen Abstands, der ihn von uns trennt.

Er hat für sich einen Blick getan in die großen Weltzusammenhänge und hat, was er geschaut, mühsam in Worte gebracht, es gleichgesinnten Geistern der späteren Zeit überlassend, selbständig seinen Andeutungen nachzugehen und im Weltzusammenhang selbst die Wahrheiten zu schauen, die er entdeckt. Es hat zu allen Zeiten einzelne Denker gegeben, die unter den vergänglichen Erscheinungen des menschlichen Lebens den Blick erhoben zu dem ewigen Sinn des Weltgeschehens, dessen Größe alles Denken übersteigt, und die darin Ruhe gefunden haben und Leichtigkeit, die es ihnen ermöglichte, den sogenannten Ernst des Lebens nicht mehr so gar ernst zu nehmen, weil ihm kein wesentlicher Wert an und für sich innewohnt.

Es ist ein Zeichen für die Höhe des Standpunkts von Laotse, daß er sich auf Andeutungen des Unaussprechlichen beschränkt, deren Verfolg jedem einzelnen überlassen bleiben mag.

Richard Wilhelm

 

1

Der Sinn, der sich aussprechen läßt,

ist nicht der ewige Sinn.

Der Name, der sich nennen läßt,

ist nicht der ewige Name.

"Nichtsein" nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.

"Sein" nenne ich die Mutter der Einzelwesen.

Darum führt die Richtung auf das Nichtsein

zum Schauen des wunderbaren Wesens,

die Richtung auf das Sein

zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten.

Beides ist eins dem Ursprung nach

und nur verschieden durch den Namen.

In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.

Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis

ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.

 

2

Wenn auf Erden alle das Schöne als schön erkennen,

so ist dadurch schon das Häßliche gesetzt.

Wenn auf Erden alle das Gute als gut erkennen,

so ist dadurch schon das Nichtgute gesetzt.

Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander.

Schwer und Leicht vollenden einander.

Lang und Kurz gestalten einander.

Hoch und Tief verkehren einander.

Stimme und Ton sich vermählen einander.

Vorher und Nachher folgen einander.

 

Also auch der Berufene:

Er verweilt im Wirken ohne Handeln.

Er übt Belehrung ohne Reden.

Alle Wesen treten hervor,

und er verweigert sich ihnen nicht.

Er erzeugt und besitzt nicht.

Erwirkt und behält nicht.

Ist das Werk vollbracht,

so verharrt er nicht dabei.

Und eben weil er nicht verharrt,

bleibt er nicht verlassen.

 

3

Die Tüchtigen nicht bevorzugen,

so macht man, daß das Volk nicht streitet.

Kostbarkeiten nicht schätzen,

so macht man, daß das Volk nicht stiehlt.

Nichts Begehrenswertes zeigen,

so macht man, daß des Volkes Herz nicht wirr wird.

 

Darum regiert der Berufene also:

Er leert ihre Herzen und füllt ihren Leib.

Er schwächt ihren Willen und stärkt ihre Knochen

und macht, daß das Volk ohne Wissen

und ohne Wünsche bleibt,

und sorgt dafür,

daß jene Wissenden nicht zu handeln wagen.

Er macht das Nichtmachen,

so kommt alles in Ordnung.

 

4

Der Sinn ist immer strömend.

Aber er läuft in seinem Wirken doch nie über.

Ein Abgrund ist er, wie der Ahn aller Dinge.

Er mildert ihre Schärfe.

Er löst ihre Wirrsale.

Er mäßigt ihren Glanz.

Er vereinigt sich mit ihrem Staub.

Tief ist er und doch wie wirklich.

Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist.

Er scheint früher zu sein als Gott.

 

5

Himmel und Erde sind nicht gütig.

Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.

Der Berufene ist nicht gütig.

Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.

Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde

ist wie eine Flöte,

leer und fällt doch nicht zusammen;

bewegt kommt immer mehr daraus hervor.

Aber viele Worte erschöpfen sich daran.

Besser ist es, das Innere zu bewahren.

 

6

Der Geist des Tals stirbt nicht,

das heißt das dunkle Weib.

Daß Tor des dunklen Weibs,

das heißt die Wurzel von Himmel und Erde.

Ununterbrochen wie beharrend

wirkt es ohne Mühe.

 

7

Der Himmel ist ewig und die Erde dauernd.

Sie sind dauernd und ewig,

weil sie nicht sich selber leben.

Deshalb können sie ewig leben.

 

Also auch der Berufene:

Er setzt sein Selbst hintan,

und sein Selbst kommt voran.

Er entäußert sich seines Selbst,

und sein Selbst bleibt erhalten.

Ist es nicht also:

Weil er nichts Eigenes will,

darum wird sein Eigenes vollendet?

 

8

Höchste Güte ist wie das Wasser.

Des Wassers Güte ist es,

allen Wesen zu nützen ohne Streit.

Es weilt an Orten, die alle Menschen verachten.

Drum steht es nahe dem Sinn.

Beim Wohnen zeigt sich die Güte an dem Platze.

Beim Denken zeigt sich die Güte in der Tiefe.

Beim Schenken zeigt sich die Güte in der Liebe.

Beim Reden zeigt sich die Güte in der Wahrheit.

Beim Walten zeigt sich die Güte in der Ordnung.

Beim Wirken zeigt sich die Güte im Können.

Beim Bewegen zeigt sich die Güte in der rechten Zeit.

Wer sich nicht selbst behauptet,

bleibt eben dadurch frei von Tadel.

 

9

Etwas festhalten wollen und dabei es überfüllen:

das lohnt der Mühe nicht.

Etwas handhaben wollen und dabei es immer scharf halten:

das läßt sich nicht lange bewahren.

Mit Gold und Edelsteinen gefüllten Saal

kann niemand beschützen.

Reich und vornehm und dazu hochmütig sein:

das zieht von selbst das Unglück herbei.

Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen:

das ist des Himmels Sinn.

 

10

Kannst du deine Seele bilden, daß sie das Eine umfängt,

ohne sich zu zerstreuen?

Kannst du deine Kraft einheitlich machen

und die Weichheit erreichen,

daß du wie ein Kindlein wirst?

Kannst du dein geheimes Schauen so reinigen,

daß es frei von Flecken wird?

Kannst du die Menschen lieben und den Staat lenken,

daß du ohne Wissen bleibst?

Kannst du, wenn des Himmels Pforten

sich öffnen und schließen,

wie eine Henne sein?

Kannst du mit deiner inneren Klarheit und Reinheit

alles durchdringen, ohne des Handelns zu bedürfen?

Erzeugen und ernähren,

erzeugen und nicht besitzen,

wirken und nicht behalten,

mehren und nicht beherrschen:

das ist geheimes Leben.

 

11

Dreißig Speichen umgeben eine Nabe:

In ihrem Nichts besteht des Wagens Werk.

Man höhlet Ton und bildet ihn zu Töpfen:

In ihrem Nichts besteht der Töpfe Werk.

Man gräbt Türen und Fenster, damit die Kammer werde:

In ihrem Nichts besteht der Kammer Werk.

Darum: Was ist, dient zum Besitz. Was nicht ist, dient zum Werk.

 

12

Die fünferlei Farben machen der Menschen Augen blind.

Die fünferlei Töne machen der Menschen Ohren taub.

Die fünferlei Würzen machen der Menschen Gaumen schal.

Rennen und jagen machen der Menschen Herzen toll.

Seltene Güter machen der Menschen Wandel wirr.

 

Darum wirkt der Berufene für den Leib und nicht fürs Auge.

Er entfernt das andere und nimmt dieses.

 

13

Gnade ist beschämend wie ein Schreck.

Ehre ist ein großes Übel wie die Person.

Was heißt das: "Gnade ist beschämend wie ein Schreck"?

Gnade ist etwas Minderwertiges.

Man erlangt sie und ist wie erschrocken.

Man verliert sie und ist wie erschrocken.

Das heißt: "Gnade ist beschämend wie ein Schreck".

Was heißt das: "Ehre ist ein großes Übel wie die Person"?

Der Grund, warum ich große Übel erfahre, ist,

daß ich eine Person habe.

Habe ich keine Person,

was für Übel könnte ich dann erfahren?

 

Darum: Wer in seiner Person die Welt ehrt,

dem kann man wohl die Welt anvertrauen.

Wer in seiner Person die Welt liebt,

dem kann man wohl die Welt übergeben.

 

14

Man schaut nach ihm und sieht es nicht:

Sein Name ist Keim.

Man horcht nach ihm und hört es nicht:

Sein Name ist Fein.

Man faßt nach ihm und fühlt es nicht:

Sein Name ist Klein.

Diese drei kann man nicht trennen,

darum bilden sie vermischt Eines.

Sein Oberes ist nicht licht,

sein Unteres ist nicht dunkel.

Ununterbrochen quellend,

kann man es nicht nennen.

Er kehrt wieder zurück zum Nichtwesen.

Das heißt die gestaltlose Gestalt,

das dinglose Bild.

Das heißt das dunkel Chaotische.

Ihm entgegengehend sieht man nicht sein Antlitz,

ihm folgend sieht man nicht seine Rückseite.

Wenn man festhält den Sinn des Altertums,

um zu beherrschen das Sein von heute,

so kann man den alten Anfang wissen.

Das heißt des Sinns durchgehender Faden.

 

15

Die vor alters tüchtig waren als Meister,

waren im Verborgenen eins mit den unsichtbaren Kräften.

Tief waren sie, so daß man sie nicht kennen kann.

Weil man sie nicht kennen kann,

darum kann man nur mit Mühe ihr Äußeres beschreiben.

Zögernd, wie wer im Winter einen Fluß durchschreitet,

vorsichtig, wie wer von allen Seiten Nachbarn fürchtet,

zurückhaltend wie Gäste,

vergehend wie Eis, das am Schmelzen ist,

einfach, wie unbearbeiteter Stoff,

weit waren sie, wie das Tal,

undurchsichtig waren sie, wie das Trübe.

Wer kann (wie sie) das Trübe durch Stille allmählich klären?

Wer kann (wie sie) die Ruhe

durch Dauer allmählich erzeugen?

Wer diesen Sinn bewahrt,

begehrt nicht Fülle.

Denn nur weil er keine Fülle hat,

darum kann er gering sein,

das Neue meiden

und die Vollendung erreichen.

 

16

Schaffe Leere bis zum Höchsten!

Wahre die Stille bis zum Völligsten!

Alle Dinge mögen sich dann zugleich erheben.

Ich schaue, wie sie sich wenden.

Die Dinge in all ihrer Menge,

ein jedes kehrt zurück zu seiner Wurzel.

Rückkehr zur Wurzel heilst Stille.

Stille heißt Wendung zum Schicksal.

Wendung zum Schicksal heißt Ewigkeit.

Erkenntnis der Ewigkeit heißt Klarheit.

Erkennt man das Ewige nicht,

so kommt man in Wirrnis und Sünde.

Erkennt man das Ewige,

so wird man duldsam.

Duldsamkeit führt zur Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit führt zur Herrschaft.

Herrschaft führt zum Himmel.

Himmel führt zum Sinn.

Sinn führt zur Dauer.

Sein Leben lang kommt man nicht in Gefahr.

 

17

Herrscht ein ganz Großer,

so weiß das Volk kaum, daß er da ist.

Mindere werden geliebt und gelobt,

noch Mindere werden gefürchtet,

noch Mindere werden verachtet.

Wie überlegt muß man sein in seinen Worten!

Die Werke sind vollbracht, die Geschäfte gehen ihren Lauf,

und die Leute denken alle:

"Wir sind frei."

 

18

Geht der große Sinn zugrunde,

so gibt es Sittlichkeit und Pflicht.

Kommen Klugheit und Wissen auf,

so gibt es die großen Lügen.

Werden die Verwandten uneins,

so gibt es Kindespflicht und Liebe.

Geraten die Staaten in Verwirrung,

so gibt es die treuen Beamten.

 

19

Tut ab die Heiligkeit, werft weg das Wissen,

so wird das Volk hundertfach gewinnen.

Tut ab die Sittlichkeit, werft weg die Pflicht,

so wird das Volk zurückkehren zu Kindespflicht und Liebe.

Tut ab die Geschicklichkeit, werft weg den Gewinn,

so wird es Diebe und Räuber nicht mehr geben.

In diesen drei Stücken

ist der schöne Schein nicht ausreichend.

Darum sorgt, daß die Menschen sich an etwas halten können.

Zeigt Einfachheit, haltet fest die Lauterkeit!

Mindert Selbstsucht, verringert die Begierden!

Gebt auf die Gelehrsamkeit!

So werdet ihr frei von Sorgen.

 

20

Zwischen "Gewiß" und "jawohl":

was ist da für ein Unterschied?

Zwischen "Gut" und "Böse";

was ist da für ein Unterschied?

Was die Menschen ehren, muß man ehren.

0 Einsamkeit, wie lange dauerst Du?

Alle Menschen sind so strahlend,

als ginge es zum großen Opfer,

als stiegen sie im Frühling auf die Türme.

Nur ich bin so zögernd, mir ward noch kein Zeichen,

wie ein Säugling, der noch nicht lachen kann,

unruhig, umgetrieben, als hätte ich keine Heimat.

Alle Menschen haben Überfluß;

nur ich bin wie vergessen.

Ich habe das Herz eines Toren, so wirr und dunkel.

Die Weltmenschen sind hell, ach so hell;

nur ich bin wie trübe.

Die Weltmenschen sind klug, ach so klug;

nur ich bin wie verschlossen in mir,

unruhig, ach, als wie das Meer,

wirbelnd, ach, ohn Unterlaß.

Alle Menschen haben ihre Zwecke;

nur ich bin müßig wie ein Bettler.

Ich allein bin anders als die Menschen:

Doch ich halte es wert,

Nahrung zu suchen bei der Mutter.

 

 

   

Übersetzungen / 1.Vers >

 

                

 

“Es gab unter den Chinesen auch schon eine Klasse von Menschen,
die sich innerlich beschäftigten, die nicht nur zur allgemeinen Staatsreligion des Tien gehörten, sondern eine Sekte bildeten,
die sich dem Denken ergab, in sich zum Bewusstsein zu bringen suchte,
was das Wahre sei.
… und das ist die Sekte des Tao.”
(G. W. F. Hegel. Vorlesungen über die Philosophie der Religion I, >>>)

WEITER:  >>>  21 - 40-

“Wahre Worte sind nicht schön,
schöne Worte sind nicht wahr.
Tüchtigkeit überredet nicht,
Überredung ist nicht tüchtig.
Der Weise ist nicht gelehrt,
der Gelehrte ist nicht weise.
Der Berufene häuft keinen Besitz auf.
je mehr er für andere tut,
desto mehr besitzt er.
je mehr er anderen gibt,
Des Himmels SINN ist zu fördern, ohne zu schaden;
Des Berufenen SINN ist wirken, ohne zu streiten.”
(81)

Dann gibt es aber noch eine eigentliche Sekte, die der Taosse, deren Anhänger nicht Mandarine und an die Staatsreligion angeschlossen, auch nicht Buddhisten, ...”      >>>

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TAO - Laotse - Literatur :
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